Hochzeitsbräuche im Wandel der Zeit

Veröffentlicht am: Freitag, 12. März 2010 von Dorothea F. Voigtlaender in: Allgemein

„Eine Geschichte mit Liebe“

Das „kleine Hochzeitspaar“ rührt die Herzen der Großen sicherlich. © Fichtelgebirgsmuseum

Das „kleine Hochzeitspaar“ rührt die Herzen der Großen sicherlich. © Fichtelgebirgsmuseum

Die Liebe hat diese beiden kleinen Schelme gepackt: Ein Küsschen in Ehren, fein herausgeputzt mit Papas Zylinder, seine kleine „Braut“ im Hochzeitskleid, Hochzeitsschleier, natürlich in weiß und einen rosigen Hochzeitsstrauß. Und dann ein glückseliges Lächeln im kleinen Mädchengesicht, wer wird da nicht schmunzeln müssen bei dieser „Geschichte mit Liebe“.

Dieses zauberhafte Bild wird das Plakat des Fichtelgebirges zieren, denn die Halbjahresausstellung „Eine Geschichte mit Liebe“ vom 7. Mai bis 7. November soll viele Hochzeitspaare, ob jung oder alt, oder die ganz kleinen zukünftigen Liebespaare anlocken, um über die Hochzeitsbräuche im Wandel der Zeit informiert zu werden.

Denn Heiraten, das hat sich grundlegend geändert, wie der wissenschaftliche Mitarbeiter des Museums, Dr. Robert Grötschel, erklärte. Am deutlichsten werde das am weißen Brautkleid zu erklären, denn früher waren es Königinnen und Großbürgerinnen, die um 1800 erstmals Brautkleider in reinem Weiß trugen. Die „unteren Schichten“ hielten noch lange an dunklen Festkleidern fest, manche Bauerntochter heiratete sogar noch nach dem Zweiten Weltkrieg in schwarz. Doch heute will jede Braut „in Weiß“ getraut werden, so Grötschel.

Doch die Trachtenkleider sind auch in Mode, und so manche Braut in einem schönen langen roten oder blauen Hochzeitskleid zieht heute die Blicke der Hochzeitsgäste auf sich.

Das Museum wird mit Bekleidung und anderen Hochzeitsobjekten aus dem eigenen Bestand wie Mangbretter, Kammerwagen und Erinnerungsteller, 200 Jahre alte Hochzeitsbräuche im Fichtelgebirge die Vergangenheit wieder aufleben lassen. Die Museumsleiterin Dr. Sabine Zehentmeier hat auch die Bevölkerung im Fichtelgebirge aufgerufen, mit Leihgaben zu einer Bereicherung dieser Ausstellung „Eine Geschichte mit Liebe“ beizusteuern, leihweise. Da gibt es Fotos, Trachten, Brautschuhe, Mythenzweige, Liebesgaben und Aussteuerstücke, Glücksbringer und Hochzeitszeitungen. Wer gar einen alten Schmalfilm sehen will, der wird begeistert sein.

Und weil die Kleinen schon von diesem großen Tag träumen, haben Dr. Sabine Zehentmeier und Dr. Grötschel dieses süße kleine Hochzeitspaar auf ein Plakat gezaubert, das nun die Besucher zu dieser Halbjahresausstellung anlocken soll.