Hochzeit auf den ersten Blick

Veröffentlicht am: Dienstag, 21. März 2017 von admin in: Allgemein

Psychologie  –  oder Gefühl und klarer Kopf

Wo gibt es denn so etwas? Hochzeit auf den ersten Blick?

Liebe auf den ersten Blick! Die kennt mancher aus eigener Erfahrung, ein anderer vielleicht nur vom Hörensagen. Aber es gibt sie die Hochzeit auf den ersten Blick, jedenfalls als Fernsehformat auf Sat 1.

Ein Experiment. Ganz schön spannend. Vier Frauen und vier Männer, allesamt Singles, sind auf der Suche nach der Liebe ihres Lebens. Das muss wohl so sein, denn das Finale lautet „Hochzeit“ und zwar tatsächlich auf den ersten Blick. Das heißt, die jeweiligen Partner haben sich vor dem Hochzeitstermin nicht kennen gelernt, sich nie gesehen und nie miteinander gesprochen. Die erste Begegnung ist der Hochzeitstermin. Ganz schön krass, könne man denken.

Ganz so dramatisch ist es dann doch nicht; denn statt sich persönlich kennen zu lernen, haben die Partner sich Experten anvertraut. Die haben auf der Basis ausgeklügelter psychologischer Tests analysiert, welche Partner am besten zueinander passen und sie dann füreinander bestimmt.

Für die Paare gilt: Noch nie gesehen aber beim ersten Treffen sofort heiraten. Das muss doch gut gehen, wenn Wissenschaftler sagen: „Ihr passt zueinander“. Aber Mann und Frau, das ist wohl doch  komplizierter, als das man es mit  psychologischen Tests in den Griff bekommen könnte.

Wenn es dann sechs Wochen nach der Heirat zum Schwur kommt, zu der Frage,  bleiben wir zusammen oder nicht, dann zeigt es sich: Auch die Wissenschaft kann uns nicht wirklich sagen, wen wir heiraten sollen. Nur eines der vier Paare aus der ersten Staffel ist noch verheiratet. Na immerhin!

Doch von den anderen geht jeder Partner wieder seine eigenen Wege. Möglicherweise noch immer auf der Suche nach der großen Liebe. Und wenn er glaubt, sie gefunden zu haben, wird er vielleicht nicht wieder die Wissenschaft bemühen sondern sich auf sein Gefühl verlassen. Denn eins ist klar. Für die Psychologie gilt dasselbe wie für die Medizin: ein Testergebnis kann garantiert auch falsch sein. Da haben wir am Ende vielleicht auch nur auf Sand gebaut.

Also halten wir weiter Herz und Augen offen. Und wenn das Gefühl uns dann sagt, das ist sie, die Liebe unseres Lebens, dann sollten wir dem Verstand auch noch eine Chance geben und uns 10+1 Fragen beantworten:

 

  1. Sex? Klar müssen wir im Bett (oder wo auch immer) zueinander passen und wirklich ehrlich miteinander umgehen. Klappt das bei uns?
  2. Was ist, wenn die Leidenschaft flieht? Können wir uns vorstellen, dass die Liebe bleibt?  Diese Frage ist wohl so alt wie die Menschheit und nicht erst seit zweihundert Jahren aktuell, seit Schiller das mal so gesagt hat.
  3. Sex, okay! Aber wollen wir beide auch Kinder? Was ist mit Windeln wechseln, Kindergarten und Schule? Wollen wir beide für die Kinder zwanzig Jahre lang zuständig sein? Oder wie regeln wir das?
  4. Können wir wirklich miteinander reden, streiten und uns wieder versöhnen, oder werden da Wunden aufgerissen, die von mal zu mal größer und tiefer werden?
  5. Vielleicht spielt auch die Religion eine Rolle. Glauben wir die gleichen Dinge? Können wir es aushalten, wenn der Partner anders an Gott glaubt oder vielleicht auch gar nicht?
  6. Können wir uns vorstellen an gemeinsamen Projekten zu arbeiten? Die Kinder sind so ein „Projekt“, aber was kommt danach? Gleiche Ziele zu haben verbindet.
  7. Sind wir gute Teamplayer oder will jeder nur sein eigenes Ding durchziehen? Werden wir unseren Partner fördern, wo es nur geht, nehmen wir Anteil an seiner Entwicklung, freuen uns über seine Erfolge und bauen uns bei Niederlagen gegenseitig auf?
  8. Wie halten wir es mit dem Thema „Vermögen und Finanzen“? Schaut jeder von uns mit Argusaugen darauf, dass sein Geld auch nur sein Geld bleibt? Oder wie regeln wir das?
  9. Wir heiraten uns, ich Dich, Du mich. Aber wir müssen irgendwie auch mit Eltern und Geschwistern klar kommen und die mit uns. Passt das? Gibt’s  da vielleicht auf Dauer  Querelen? Das kann furchtbar nerven und unser Glück ruinieren.
  10. Last not least: wir verheiraten uns, aber wir haben kein Dauerabo aufeinander. Können wir uns den Freiraum lassen, den jeder von uns braucht?

10+1.  Sind wir uns wirklich sicher, dass wir tatsächlich heiraten wollen.

Amerikanische  Psychologen haben festgestellt, dass irgendwelche Zweifel vor der Hochzeit zur Folge hatten, dass bereits in den ersten vier Jahren nach der Hochzeit jede fünfte Ehe wieder geschieden wurde. Hatten beide Partner keinerlei Bedenken, traf eine Scheidung nur jede siebzehnte Ehe (aber wer denkt beim Heiraten schon an Scheidung?). Wenn die Antworten ganz gut aussehen, dann machen wir das mit der Heirat. Das ist doch eine Basis. Die Liebe ist da und auch der Kopf sagt ja. Sicher reicht es für die ersten vier Jahre, vielleicht auch für mehr! Garantieren kann das niemand. Aber wir glauben daran!

Ein Kommentar

  1. Fabienne 12. November 2017 um 15:31

    Von einem psychologischen Test auszugehen, ob ein Partner zu einem passt finde ich nicht das es funktioniert. Da gehört viel mehr dazu und man spricht von der sogenannten Chemie und wenn die nicht passt, dann kann alles andere funktionieren, aber dann klappt es trotzdem nicht mit der Liebe geschweigen den mit der Hochzeit

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