Gedicht zur Hochzeit

Veröffentlicht am: Donnerstag, 11. Oktober 2007 von Redaktion in: Gedichte

Nun dappelt’s und rappelt’s und klappert’s im Saal
Von Bänken und Stühlen und Tischen,
da will nun jeder am festlichen Mahl
sich neben dem Liebchen erfrischen;

sie tragen die Würste, die Schinken so klein
und Braten und Fisch und Geflügel herein;
es kreist beständig der köstliche Wein.
Das toset und koset so lange,
verschwindet zuletzt mit Gesange. –

Und sollen wir singen, was weiter geschehn,
so schweige das Toben und Tosen!
Denn was er, so artig, im kleinen gesehn,
erfuhr er, genoß er im großen.

Trompeten und klingender, singender Schall,
und Wagen und Reiter und bräutlicher Schwall,
sie kommen und zeigen und neigen sich all,
unzählige, selige Leute.
So ging es und geht es noch heute.

( Johann Wolfgang von Goethe )