Hochzeit im Karneval: Im närrischen Treiben den Traumpartner gefunden!

Veröffentlicht am: Donnerstag, 11. Februar 2010 von Dorothea F. Voigtlaender in: Allgemein

Den ersten Kuss gab es zu Karneval – Wann sonst? Amor hat Hauptsaison – Und dann verliebt – verlobt – verheiratet – Zu Karneval häufen sich die Hochzeitsfeste in Silber, in Gold, und, und…

© Stadt Bonn / Michael Sondermann

© Stadt Bonn / Michael Sondermann

Ja, der Karneval hat es so in sich, das wissen nicht nur die Rheinländer, aber die ganz besonders. Da rasen die heimischen Lokalredakteure von einer Goldhochzeit zur anderen, da kaufen die Bürgermeister und der Pastor die Blumenläden leer, um im „Namen der Stadt, der Gemeinde“ zu gratulieren. Und Urkunden gibt es dann auch noch.

Die armen Lokalredakteurinnen und ihre männlichen Kollegen-Redakteure sind wahrlich in der Fünften Jahreszeit bei ihrer Berichterstattung zu diesem Themenbereich nicht zu beneiden. Die Standartfrage lautet natürlich immer gleich: „Wie haben Sie sich denn kennen und lieben gelernt, wie haben Sie es geschafft, dass Ihre Ehe so lange gehalten hat?

Und dann lautet es unisono: Auf Karneval natürlich, wann denn sonst? Und der jeweilige Hochzeitstag wurde dann selbstverständlich auch Karneval gefeiert, dass hält die Liebe jung und frisch, die Erinnerungen werden immer wieder wach: „Weißt Du noch, als…“ Die Freunde von damals feiern immer mit, da bleibt keine Zeit für Trübsal, ganz im Gegenteil!

Es darf gelacht werden, und die heranwachsenden Kinder rollen entsetzt mit den Augen: „Seht Euch nur mal unsere Eltern an, und die lieben Freunde von denen, wie die sich benehmen, als wären sie noch Teenager…“. Und: Der Vater hat sich doch tatsächlich mit Mutters Lippenstift knallrote Herzchen auf die Wangen gemalt!“ Die Enkelkinder grinsen, wenn Opa die Oma stürmisch küsst. Was man im Karneval gelernt hat, das verlernt man nie – so richtig schön jebützt!

Doch die Jungen bringen die Alt-Teenager nicht aus der Fassung. „Macht es uns nach“, lautet die Devise, Karneval ist die beste Zeit den herzallerliebsten Partner zu finden, das „Tanzmariechen“ mit den tollen Beinen, die kecke Süße aus der Nachbarschaft, die jetzt mit lockerem Mundwerk und spritzigem Charme um sich wirft, wozu sie sich sonst nicht traut.

Hat die Freundin einen Bruder, ist der auch nicht mehr so gehemmt und tanzt voller Freude in seinem jecken Kostüm mit der bisher heimlich Angebeteten davon. Sonst hätte er sich nicht getraut. Und dann hat Amor schon zugeschlagen. Verabredungen hagelt es für die nächsten Feste und Bälle, für die Karnevalssitzungen, Amor jedenfalls ist nicht arbeitslos und braucht kein Hartz IV. Was ein Glück für die Glücklichen. Fragen wir die Alt-Teenager, die haben es uns vorgemacht. Das sind die besten Liebesrezepte, die brauchen keine Internet-Partnersuche, beim Karneval geht es hautnah griffig zu beim Schunkeln, Tanzen und bützen, jawoll! Karneval gefreit, selten gereut, und am Aschermittwoch ist für die Liebenden nichts vorbei, es fängt erst richtig an.

Also verlieben wir uns Karneval, wann denn sonst?