Homo-Ehe in Deutschland: Wo stehen wir?

Veröffentlicht am: Montag, 5. August 2013 von Administrator in: Hochzeit-Premium Magazin

Eines der wohl am heißesten diskutierten Themen ist die Homo-Ehe. Selten werden so viele unterschiedliche, und teilweise auch sehr extreme Meinungen auf den Plan gerufen. Seit knapp zweieinhalb Monaten ist die gleichgeschlechtliche Ehe in Frankreich möglich. Seit dem 28. Juni 2013 ist es gleichgeschlechtlichen Paaren erlaubt in Kalifornien den Bund der Ehe einzugehen. Doch in Deutschland dürfen gleichgeschlechtliche Paare bisher nur eine so genannte „eingetragene Lebenspartnerschaft“ eingehen. Aber auch hierzulande fordern Schwule und Lesben immer stärker ihre Rechte ein. Wie genau es in Zukunft weitergeht, erfahren Sie hier.
Schlösser mit eingravierten Namen

Wer stört sich überhaupt an der Homo-Ehe?

Die katholische Kirche und die Gläubigen empören sich in erster Linie am meisten über das Thema der gleichgeschlechtlichen Ehe. Und bisher war auch das Oberhaupt der katholischen Kirche der Meinung, dass Schwule und Lesben nicht den Bund der Ehe eingehen dürften. Doch der aktuelle Papst, Franziskus I., vertritt eine liberalere Einstellung zu dem Thema. Er äußerte sich vor kurzem bei einer Pressekonferenz zu diesem brisanten Thema. Seiner Meinung nach dürfen Homosexuelle nicht an den Rand gedrängt werden. Er bezog sich dabei zwar konkret auf homosexuelle Priester, jedoch hat diese Aussage eine enorme Reichweite. Seine Einstellung unterscheidet sich deutlich von der starren Haltung seines Vorgängers, Papst Benedikt XVI. Der erste Schritt in Richtung Gleichstellung von Homosexuellen ist getan.

Steuerliche Gleichstellung der Homo-Ehe

Seit einigen Wochen dürfen Partner in einer gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaft nicht länger steuerlich benachteiligt werden. Das Bundesverfassungsgericht entschied in Karlsruhe, dass das Ehegattensplitting auch für Partner in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft gelte. Schwule und Lesben dürfen keinesfalls steuerlich benachteiligt werden, dies sei verfassungswidrig. Steuervorteile dürfen ihnen nicht vorenthalten werden. Gleichgeschlechtliche Partner in einer Beziehung können aufgrund ihrer sexuellen Orientierung nicht anders behandelt werden. Dabei handle es sich um einen Verstoß gegen den Gleichheitssatz des Grundgesetzes. Das Bundesverfassungsgericht hat dem Bundestag nach dem Urteil ein Ultimatum unterbreitet und bis zum 18. Juni einen Gesetzesentwurf gefordert. Bis auf die CDU sind alle Parteien für ein Gesetz, das die Gleichstellung zwischen hetero- und homosexuellen Partnerschaften regelt.

Steuervorteile ja, Adoption neinLesbisches Paar hält Händchen

Eine absolute Mehrheit für die Gleichstellung im Adoptionsrecht konnte im Bundestag nicht erreicht werden. Somit ist es homosexuellen Paaren immer noch nicht gestattet, Kinder zu adoptieren. Der häufigste von Gegnern der Homo-Ehe genannte Punkt ist der folgenden: Kinder brauchen Vater und Mutter um „normal“ aufzuwachsen. Studien besagen jedoch, dass Kinder vor allem ein stabiles soziales Umfeld brauchen. Vater und Vater, oder Mutter und Mutter können ihre Kinder ebenso liebevoll großziehen wie Vater und Mutter
Wie ist Eure Meinung zur Homo-Ehe? Ja oder nein? Dürfen auch gleichgeschlechtliche Paare Kinder großziehen? Lebt Ihr in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft und wollt heiraten? Was wünscht Ihr Euch von der aktuellen Regierung in Bezug auf den Umgang mit Schwulen und Lesben? Wir freuen uns auf Eure Meinungen und Kommentare!

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