Hochzeitstag

Veröffentlicht am: Donnerstag, 16. August 2007 von Redaktion in: Gedichte, Hochzeitstag

Gedichte zum Hochzeitstag:

Zur Hochzeit

Was das für ein Gezwitscher ist!
Durchs Blau die Schwalben zucken
und schrei’n: „Sie haben sich geküßt!“,
vom Baum Rotkehlchen gucken.

Der Storch stolziert von Bein zu Bein;
„Da muß ich fischen gehen -“
der Abend wie im Traum darein
schaut von den stillen Höhen.

Und wie im Traume von den Höhen
seh ich Nachts meiner Liebsten Haus,
die Wolken darüber gehen
und löschen die Sterne aus.

Joseph Freiherr von Eichendorff, 1788-1857

—–

Ihr seid nun eins, ihr beide, und wir sind mit euch eins.
Trinkt auf der Freude Dauer ein Glas des guten Weins.
Und bleibt zu allen Zeiten einander zugekehrt,
durch Streit und Zwietracht werde nie euer Bund gestört.

—-

Glück und Traum

Du hast uns oft im Traum gesehen
zusammen zum Altare gehen,
und dich als Frau, und mich als Mann.
Oft nahm ich wachend deinem Munde,
in einer unbewachten Stunde,
So viel man Küsse nehmen kann.

Johann Wolfgang von Goethe