Heiraten lohnt sich – nicht nur der Liebe wegen

Veröffentlicht am: Freitag, 18. Juni 2010 von Dorothea F. Voigtlaender in: Allgemein

Versicherungen, Krankenversicherung und Steuerrecht – nach dem Weg zum Standesamt gibt es Vorteile für das Paar wenn richtig vorgeplant wurde.

Eigentlich ist es „nur“ der Liebe wegen: der Hochzeitstag mit dem Weg zum Standesamt wird groß gefeiert, das Liebespaar hat sich so sehr auf „sein“ Datum gefreut, es soll ja der „schönste Tag“ im Leben werden. Wer denkt da an Geld! Doch ein verheiratetes Paar hat ziemlich große finanzielle Vorteile. Das soll nicht der Grund zum Heiraten sein, zum „Ja“ im Standesamt, aber das sollten die Liebenden wissen.

Wer bei der Hochzeitsplanung in den Versicherungsordner schaut, der stellt fest, dass manche Policen nach der Heirat überflüssig und andere wichtig und änderungsbedürftig werden, wenn die beiden unter einem Dach leben. Da ist die Privathaftpflicht, da sind die Hausratspolicen und der Rechtsschutz. Wenn sich Namen und Adressen ändern, müssen hier die notwendigen Policen angepasst werden, und auch die Bezugsrechte bei Lebens- und Unfallversicherungen sollten geändert werden.

Ja, vor lauter Liebe und die Freude auf den schönsten Tag, sollte das nicht vergessen werden, denn ab dem „Ja“ sind diese Überlegungen wichtig. Das gilt auch für die Krankenversicherung: Über die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung des einen Ehepartners ist der andere gratis familienversichert, wobei Unverheiratete jeweils eine eigene Police benötigen, informiert Lilo Blunck, Vorsitzende der Versicherten (www.bundderversicherten.de). Ein Klick ins Internet lohnt sich, Beratung mit der Versicherung ist wichtig vor der Hochzeit, damit alles klar ist. Da gilt auch für das Steuerrecht, wo es um Freibeträge geht, die bei Verheirateten wesentlich höher sind als bei Unverheirateten. Wenn der eine viel und der andere wenig verdient, können Steuern gespart werden. Eine Freudennachricht bei dem ewigen Steuerärger!

Und auch im Erbrecht werden Verheiratete besser dastehen, in der Regel erhält der Partner die Hälfte des Vermögens, die andere geht an die Kinder. Ohne Kinder erhält der Partner drei Viertel, der Rest geht an die Eltern, Geschwister, Nichten und Neffen. Ein Testament kann jedoch auch hier anderes bestimmen, der Weg zum Notar lohnt sich. Das gilt auch für Renten (Witwen- oder Witwerrenten), wenngleich am „schönsten Tag“ niemand an den Tod des Partners denken möchte. Ansonsten kann es später aber zu spät sein und viel Ärger verursachen bei aller Trauer.

Das Sorge- und Patientenrecht, heute immer wieder heiß diskutiert, schafft ebenfalls Änderungen für Verheiratete. Es geht um Vollmachten und um Vorteile vor Gericht für Verheiratete. Also lohnt es sich, zu heiraten, ganz besonders natürlich der Liebe wegen, aber auch, wenn es ums Geld geht. Also auch einmal ganz sachlich mit einem Anwalt, einem Notar und mit dem Bund der Versicherten im Vorfeld Kontakt aufnehmen, dass diese Themen korrekt geregelt sind. Dann kann jeder ruhig schlafen. Und das Paar kann seine Ehe genießen!