Die Hochzeit des Figaro

Veröffentlicht am: Samstag, 27. Oktober 2007 von Redaktion in: Allgemein

Unser Tipp, für alle die sich mit dem  Thema Hochzeit beschäftigen. So turbulent kann es zugehen.

Le nozze di Figaro
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)

Stückbeschreibung:
Sevilla, 1786: Es könnte alles so harmonisch sein… Doch an ihrem Hochzeitstag geraten Figaro und Susanna in Streit. Er denkt an den Hausstand, sie an die neueste Mode – oder gar vor allem an den Grafen Almaviva? Die Gräfin Almaviva hingegen möchte lieber Selbstmord begehen als die Seitensprünge ihres Ehemanns weiterhin dulden, genießt aber deshalb um so mehr die Aufmerksamkeit des jungen Pagen Cherubino.

Graf Almaviva wiederum ist eifersüchtig auf Cherubino und Figaro und versucht mit allen Mitteln, den einen loszuwerden und die Hochzeit des anderen zu verhindern. Doch dabei haben auch noch ein Arzt, eine Haushälterin, ein Notar, ein Musiklehrer, ein Gärtner – und dessen Tochter ein Wörtchen mitzureden…

Es brodelt also gewaltig unter der Oberfläche der Komödienhandlung. Bis die Figuren am Ende eines „tollen Tages“ gattungsgemäß in den versöhnenden Schlusschor einstimmen, waren sie somit Spielball und Opfer ihrer eigenen und fremder Intrigen, ihrer familiären und pekuniären Verpflichtungen, ihrer Aggressionen und Leidenschaften.

Obwohl Mozart seine Oper noch als „commedia per musica“ betitelt, einem im 18. Jahrhundert gängigen Begriff für die Buffooper, sprengt er mit seiner 1786 für das Wiener Hoftheater komponierten „Hochzeit des Figaro“ den bis dahin üblichen Rahmen der Gattung.

Denn nicht nur mit dem Libretto von Lorenzo da Ponte auf der Grundlage des als Skandalwerk zensierten gleichnamigen Theaterstücks von Beaumarchais nimmt Mozart die in Wien bereits deutlichen vorrevolutionären und aufklärerisch-bürgerlichen Tendenzen auf, sondern auch in seiner äußerst doppelbödigen und mehrschichtigen Musik.