Am Polterabend darf heftig gepoltert werden

Veröffentlicht am: Samstag, 9. Juli 2011 von Dorothea F. Voigtlaender in: Allgemein

Gepoltert wird gerne, viel und laut. Wer kommen will, kommt, das Brautpaar fegt vor dem Haus der Braut die Scherben zusammen, je mehr, umso schöner. Wer sein altes Frühstücksservice nicht mehr mag, wer sich mit angekitschtem Porzellan herumärgert, hat hier die ideale Möglichkeit, sich von dem ungeliebten Haushaltsgut zu befreien. Für die Brautmutter gilt das ganz besonders, denn da gibt es so manches, was in die Jahre gekommen ist. Dabei wünscht sich so manche Brautmutter neues Porzellan, und nun ist endlich die Gelegenheit dazu da, sich von dem alten Geschirr ganz offiziell zu befreien.

Polterabend feiern

© GNicolas – Fotolia.com

Ob sich das Brautpaar dabei auch von den bösen Geistern befreit, wie so viele glauben, das bleibt dahingestellt. Denn so genau weiß niemand, was der Polterabend historisch zu bedeuten hat. Also böse Geister sollen vertrieben werden, die Zerschlagung von Steingut und Porzellan soll aber auch Glück bringen für eine lange und haltbare Ehe, was heute nicht mehr so selbstverständlich ist. Da wird auch so mancher in der Ruhepause zwischen zwei Tassen eine kleine Rede halten, um dem Brautpaar ein paar gute Ratschläge mit auf den Weg zu geben.

Auf keinen Fall soll der Polterabend dazu animieren, gleich in der frisch getrauten Zweisamkeit auch Porzellan zu zerschlagen. Das wäre schlimm. Lieber sein bisschen Wut am Polterabend in Stücke hauen, das befreit.

Der Polterabend ist Gelegenheit, viele Gäste mitfeiern zu lassen. Jeder, der will, kann kommen, kann auch ein Hochzeitsgeschenk mitbringen, kann eine Hochzeitsreise stiften oder vorschlagen, Ratschläge sind an diesem Fest sicherlich nützlich.

Wer sich bei der eigentlichen Hochzeitsfeier lieber seine Tipps und Tricks verkneifen sollte, tut es besser am Polterabend, da geht es leicht. Denn der ist nicht so offiziell, es geht locker und laut zu. Ein schönes Büffet wäre angebracht, nicht zu vornehm, dafür eher rustikal. Dann kommt Stimmung auf, für alle ist es eine richtige Befreiung, um sich auf den nächsten Tag freuen zu können. Denn dann ist die feierliche Hochzeit. Manche verschieben den Polterabend auch eine Woche im Voraus, das ist eigentlich egal.

Aber am schönsten ist es, wenn der Vorabend dafür freigehalten ist. Dann kann der Junggesellenabschied für Sie und für Ihn ruhig ein paar Tage vorher gefeiert werden. Denn in Zukunft geht es ja um die Hochzeiter, die „weiße Hochzeit“, und die vielen Hochzeitstage, die dann noch folgen sollen.